Alice Dearing ist eine der weltbesten Schwimmerinnen und eine echte Wegbereiterin in diesem Sport. 2021 war sie die erste Schwarze Frau, die für Grossbritannien bei den Olympischen Spielen schwamm, was einen wichtigen Meilenstein für die Vielfalt in der Sportart darstellt. Alice ist ausserdem Mitbegründerin der Black Swimming Association, einer Organisation, die sich für die Sicherheit im Wasser und die Inklusion von Schwarzen und Asiatischen Minderheiten im Schwimmen einsetzt. Ihre Leidenschaft für Vielfalt und Integration macht sie zu einer Verfechterin des Wandels und zu einer wahren Woman with Purpose.
Wann haben Sie gemerkt, dass Schwimmen Ihre Leidenschaft ist und auch zu Ihrer Karriere werden könnte?
Solange ich mich erinnern kann, habe ich es immer geliebt, im und am Wasser zu sein. Meine schönsten Erinnerungen an Urlaube als kleines Kind drehen sich um das Schwimmen im Pool oder im Meer. Bis zu meinem 22. Lebensjahr habe ich die Möglichkeit einer Karriere als professionelle Schwimmerin nie wirklich in Betracht gezogen. Ich stand kurz davor, mein Masterstudium abzuschliessen, als sich mir unerwartete Möglichkeiten eröffneten. Diese unterstützen mich dabei, mein Leben zu bestreiten und gleichzeitig weiterhin das Beste in meinem Sport zu geben.
Sie sind die erste Schwarze Schwimmerin, die Grossbritannien bei den Olympischen Spielen 2021 vertreten hat. Wie hat es sich angefühlt, in diese Rolle zu schlüpfen?
Das war für mich eine grosse Ehre. Ich hatte bis zwei Jahre vor den Olympischen Spielen nicht damit gerechnet, mich zu qualifizieren und dort anzutreten. Während meiner Schwimmlaufbahn habe ich immer versucht, das Beste zu geben und mich erst einmal nur auf das nächste Level zu konzentrieren. Es war also etwas Besonderes für mich, den Höhepunkt meines Sports erreicht zu haben und es hat mir gezeigt, dass all die harte Arbeit es wert war. Und es war sehr cool, ein kleiner Teil der Geschichte der Schwarzen Menschen im Schwimmsport zu sein. Ich möchte jeden ermutigen, unabhängig von ihrer der seiner Herkunft, schwimmen zu lernen und die Verbindung zum Wasser zu finden. Schwimmen ist eine lebenswichtige Fähigkeit, die jeder erlernen sollte.
Der Internationale Frauentag steht bevor. Gibt es eine Frau im Sport, die Sie besonders inspiriert hat?
Serena Williams ist DIE Sportlerin für mich. Sie hatte eine lange und dominierende Karriere an der Spitze ihres Sports, aber auch eine so kraftvolle Stimme ausserhalb des Tennisplatzes. Es begeistert mich immer, wenn ich Sportlerinnen und Sportler sehe, die auch ausserhalb der Grenzen ihres Sports Inspirationen wecken, wo immer sie können.
Warum glauben Sie an die Kraft des Sports?
Wir alle haben eine Beziehung zum Sport. Er ist ein Teil unseres Lebens und für manche ist es eine glückliche und intensive Beziehung. Sport, genauso wie Mode oder Musik, kann auf so viele verschiedene Arten zu den Menschen sprechen. Jeder Sport bietet Vielfalt, Gemeinschaft und Selbstentdeckung. Er kann viele Menschen erreichen und sie im Geist des Wettbewerbs und der Menschlichkeit zusammenbringen, um anderen dabei zu helfen, zu lernen und erfolgreich zu sein.
Wann und warum haben Sie das Bedürfnis verspürt, die Black Swimming Association zu gründen?
Ich habe die Black Swimming Association (BSA) im Jahr 2020 mitgegründet. Dies entstand aus dem Unmut der vier Mitbegründerinnen und Mitbegründer über die Probleme, mit denen Schwarze und Asiatische Menschen im Schwimmsport konfrontiert werden. Sie sind immer noch in der Minderheit und es gibt bestimmte Stereotypen und Mythen, die seit Jahrzehnten vorherrschen. Wir wollten sicherstellen, dass wir nicht wie in der Vergangenheit Generationen von Schwimmern verlieren. Ich würde gerne in Zukunft sehr viel mehr Elite-Schwimmerinnen und -Schwimmer of Color sehen, die ihre Länder repräsentieren.
Welche Veränderung würden Sie gerne im Schwimmsport sehen?
Im Schwimmsport würde ich einfach gerne sehen, dass jeder sicher im Wasser ist. Sich glücklich und wohl in ihrer oder seiner Haut fühlt. Und darauf vertrauen kann, dass sie die Fähigkeit haben, schwimmen zu lernen und es zu lieben.
