Felice [Lizzi] Rix-Ueno, ca. 1925. © MAK – Museum für angewandte Kunst, Vienna
Der Kreativität ihrer Freiheit
Blütenblätter, die kleinen runden Fächern ähneln. Freischwebende ovale Früchte, alle in den Farbtönen Blau, Gelb und Mohnrot.
Diese unverwechselbaren Kompositionen erweckten in Albert Kriemler den Eindruck von Bewegung und visueller Musik.
Inspiration
Diese Spring 2024 Kollektion ist inspiriert von Felice Lizzi Rix-Ueno, einer Textil- und Kunsthandwerksdesignerin, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihrer Designpoesie als eine der bemerkenswertesten Künstlerinnen der Wiener Werkstätte etablierte.
Die Wiener Moderne war geprägt von einer Suche nach Reduktion und Rationalität. Aber dann kam Lizzi, brachte Ornament, Leben, Farbe und Sinnlichkeit. In ihrem Werk ist das Konzept der «Fantasie», wie sie es nannte, essenziell. Für Lizzi bedeutete «Fantasie», eine eigene Vorstellungskraft zu entwickeln, um Originalität zu erreichen.
Im März 2023 sah der Designer zum ersten Mal ihre Arbeiten und war fasziniert von der Leidenschaft, eine ganz eigene Designsprache zu schaffen. Starke Farbkontraste lassen ihre Kunst bis heute erstrahlen, am eindrucksvollsten in ihren charmanten Blumen und Vögeln. Ihre humorvollen Ideen machten das Universelle persönlich.
Foto Credit:
Felice Lizzi Rix-Ueno [Wien, 1893 - Kyoto, 1967] entwarf um 1914 ihre ersten Werke für die Wiener Werkstätte. Zu dieser Zeit studierte sie
an der Kunstgewerbeschule unter dem Architekten Josef Hoffmann. Hoffmann gründete zusammen mit dem Maler Koloman Moser 1903 die Wiener Werkstätte als Produktivgenossenschaft für bildende Künstler und Kunsthandwerker «um alle Facetten des menschlichen Lebens zu einem einheitlichen Kunstwerk zu machen.»
Rix-Ueno schuf Hunderte von Zeichnungen, hauptsächlich für Stoffmuster, aber auch für Tapeten, Stickereien, Emaille-Arbeiten Mode- und Wohnaccessoires, Spielzeug und Grafiken. In ihrer zweiten Heimat, Kyoto, wohin sie nach ihrer Heirat mit dem japanischen Architekten Isaburō Ueno im Jahr 1925 zog, war sie auch als Universitätsprofessorin tätig. Zusammen gründeten sie später ihre eigene Designschule. Dort vertiefte Rix-Ueno ihr Konzept der «Fantasie».
Credits:
Links: Design for WW fabric "Mohn" [Poppy], ca. 1929. Graphite pencil, paper, ink. © MAK – Museum für angewandte Kunst, Vienna
Rechts: Design for an embroidered tablecloth, ca. 1922. Graphite pencil, paper, ink. © MAK – Museum für angewandte Kunst, Vienna
Lizzi war davon überzeugt, dass nur die innere Kreativität zu einer eigenen Identität führen kann, wobei sie vor allem an die unerschöpfliche Ausdruckskraft des Handwerks glaubte.
Das Handwerk als Impulsgeber – eine Idee, die auch Albert Kriemler immer wieder in seine Entwürfe einbringt und von der sich der Designer bei der Gestaltung dieser Frühjahrskollektion hat leiten lassen; eingewoben in handgestickte Mohnblumen, Quasten, die in elegante Fransen verwandelt wurden, und luftigem Organza in Anzügen und Mänteln.
Diese Kollektion feiert die unerschöpfliche Vorstellungskraft der «Fantasie». Eine Hommage an Lizzi - und an alle Frauen, die überraschen. Willkommen im Lizzi-Land!