Akris hat es sich zur Aufgabe gemacht Woman with Purpose zu ehren. Frauen, die ihre persönliche Geschichte teilen, um andere zu ermutigen. Treffen Sie Monette Chaya, die erste weibliche Modeunternehmerin in Beirut.
Vorbilder sind wichtig, besonders für Frauen. Sie inspirieren, motivieren und ermutigen andere Frauen über sich hinaus zu wachsen, Grösseres anzustreben, allein durch die Tatsache, dass sie etwas erreicht haben. Monette Chaya ist ein solches Vorbild, eine beeindruckende Frau, die wir in diesem Monat als Woman with Purpose ehren. Sie verkörpert die Überzeugung, dass alles möglich ist, wenn man bereit ist Risiken einzugehen und seinen eigenen Träumen zu folgen.
Monette Chaya, geboren in Beirut, Libanon, hatte schon immer eine Affinität für Mode. Dennoch dauerte es bis nach der Geburt ihres dritten Kindes, dass sie sich ihrer Ambitionen, abseits der Erziehung ihrer Kinder, bewusstwurde. So eröffnete sie im Jahr 1969 Patchwork, einen Mulitbrand-Store. In einer Zeit, in der die meisten Frauen nicht arbeiteten, war Monette eine der ersten Frauen in Beirut, die ihre eigene Boutique hatte. Es dauerte nicht lange, bis sie die begehrtesten französischen, italienischen und amerikanischen Designer*innen an ihrer Seite hatte.
Als 1975 der libanesische Bürgerkrieg ausbrach, sahen Monette und ihre Familie sich gezwungen nach Montreal, Kanada, auszuwandern. Obwohl sie sich in einem fremden Land wiederfand, stand Monette schnell wieder auf eigenen Füssen und gründete eine erfolgreiche Boutique, bevor sie 1994 nach Beirut zurückkehrte. Auch heute noch kleidet sie die elegantesten Frauen im Libanon und in vielen arabischen Ländern ein. Im Zuge der Women with Purpose Initiative erzählt Monette, wie sie auch in schwierigen Zeiten hoffnungsvoll und zuversichtlich bleibt, und beschreibt ihr ganz persönliches Vorbild, das sie inspiriert hat, ihren Traum zu verfolgen.
- Woran arbeiten Sie momentan?
Ich bin damit beschäftigt, mich umzustrukturieren und meine Projekte zu überdenken. Ich habe 19 Angestellte und zahle immer noch Gehälter, Mieten und Steuern. Leider ist die Boutique seit dem Zusammenbruch unseres Bankensystems im letzten Jahr zu 90 % der Zeit geschlossen und die Gelder zur Bezahlung unserer Waren werden blockiert. Die Explosion im August 2020 hat es noch schlimmer gemacht. Wir waren noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert. Aber es gibt immer wieder kleine Hoffnungsschimmer.
- Wo finden Sie in diesen herausfordernden Zeiten Hoffnung, während Sie Ihr eigenes Geschäft und die Stadt wiederaufbauen?
Am meisten Hoffnung und Kraft gibt meiner Familie, die immer hinter mir steht und an mich glaubt. Und ich habe das große Glück, von guten Freunden umgeben zu sein; Vitamin F (Familie & Freunde) ist sehr kostbar.
Als positiver Mensch habe ich immer Hoffnung und versuche, den Menschen um mich herum zu helfen, ihr Lachen wiederzuerlangen und an die Zukunft zu glauben. Ich empfinde es als meine Pflicht, beim Wiederaufbau meines Landes und meines eigenen Unternehmens zu helfen.
Und wenn ich den Mut und das Engagement der jungen Leute sehe, die ihre Universitäten und Schulen verlassen haben, um die Stadt von zerbrochenen Gläsern und deplatzierten Steinen zu bereinigen, um den armen und alten Menschen zu helfen, weiß ich, dass wir alle unseren Teil zu dieser Bewegung beitragen müssen, wir können einfach nicht aufhören.
- Resilienz ist in der libanesischen DNA verankert. Könnten Sie es mit Ihren eigenen Worten beschreiben? Und was können wir alle von ihr lernen?
Das Leben in meinem Land war immer ein Kampf. Wir hatten keine andere Wahl. Libanesen sind Überlebenskünstler. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass seit dem Beginn des Bürgerkriegs 1975 auch nur ein Jahr normal verlaufen ist. Aber was ich in all diesen Jahren gelernt habe, ist, dass Zusammenarbeit, Loyalität und Empathie die wichtigsten Eigenschaften in menschlichen Beziehungen und in der Gesellschaft sind.
- Auf welche Ihrer Erfolge sind sie besonders stolz?
Ich bin sehr stolz darauf, dass ich das erste weibliche Mitglied der Handelskammer im Libanon war. Ich gehörte damals zu den ganz wenigen Frauen, besonders in unserer Region der Welt, die arbeiteten, unabhängig waren, reisten und Verantwortung übernehmen konnten. Ungeachtet des Bürgerkriegs gelang es mir, mein Geschäft aufzubauen und acht Boutiquen zu eröffnen.
- Hatten Sie Vorbilder, die Sie auf Ihrem Weg ermutigt und geleitet haben?
Ich bin immer dem Beispiel meiner Großmutter gefolgt, die 1879 die erste Frau war, die allein nach New York reiste. Sie eröffnete eine Boutique in Brooklyn, ohne ein einziges Wort Englisch zu sprechen. Sie war furchtlos.
- Wenn Sie Ihrem jüngeren Ich eine Botschaft mit auf den Weg geben könnten, was würden Sie sagen?
Bereue nichts, erfülle immer deine Träume. Habe Vertrauen in dich selbst. Sei mutig, unternehmerisch und habe keine Angst zu Scheitern. Sei nicht zu hart zu dir selbst. Mein Leben soll andere Frauen ermutigen, ihrem Herzen zu folgen, so wie ich es mit der Eröffnung einer Modeboutique getan habe. Es war nicht vorgesehen, dass ich in der Modebranche arbeite, aber Mode liegt in meiner DNA.