A Woman with Purpose: Darlene Boytell-Pérez

A Woman with Purpose: Darlene Boytell-Pérez

Frauen in der Kunst werden immer noch nicht gesehen und gehört, doch Darlene Boytell-Pérez hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern. Heute sind 51 Prozent der bildenden Künstler Frauen. Wenn es aber um Ausstellungen und die Präsenz in Galerien geht, sehen die Zahlen weniger optimistisch aus.

Mit dem International Women's Committee (IWC) des Pérez Art Museum Miami gründete Darlene Boytell-Pérez eine Plattform, um den Beitrag von Frauen in der Kunst zu würdigen und zu unterstützen und eine ausgewogenere Repräsentation zu erreichen.

Das Pérez Art Museum Miami (PAMM), das in einem beeindruckenden Gebäude von Herzog & de Meuron gelegen ist, ist ein Wahrzeichen für lateinamerikanische und karibische Kunst und wird vor allem für sein integratives Programm geschätzt. Darlene Boytell-Pérez, unsere Akris Women with Purpose, setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Künstlerinnen in einer der wichtigsten Kultureinrichtungen Miamis ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.


Sie sind die Gründerin und Vorsitzende des International Women's Committee des PAMM, einer Plattform, die sich für eine ausgewogene Vertretung von Frauen in der Kunst einsetzt. Vor welchen Herausforderungen stehen Künstlerinnen, Kuratorinnen und Sammlerinnen im 21. Jahrhundert?

Die Statistiken der letzten Jahrzehnte bestätigen immer noch, dass die Werke von Frauen nur einen kleinen Teil der großen ständigen Sammlungen in den USA ausmachen. Artnet News berichtet, dass nur 11 % aller Ankäufe prominenter amerikanischer Museen in den letzten zehn Jahren auf Werke von Künstlerinnen entfielen. Das gilt für alle Kunstdisziplinen - gemeinsam mit unseren PAMM-Partnern wollten wir diese Ungleichheit in unserer Gemeinschaft ändern.

Wie versuchen Sie bei PAMM, aufstrebende, dynamische Frauen in der Kunst zu fördern und zu würdigen?

Mit unserer Partnergruppe, dem International Women's Committee (IWC), können wir die Arbeit von Frauen in der Kunst in allen Bereichen unterstützen. Unsere Gruppe setzt sich aus Künstlern, Institutionen, Galeristen, Sammlern und Kunstliebhabern zusammen, die alle gleichgesinnt sind und etwas gegen diese Ungleichheit unternehmen wollen. So werden z. B. durch unsere Mitgliedschaft wichtige Ausstellungen von Künstlerinnen am PAMM mit den gesammelten Mitteln unterstützt. In den letzten fünf Jahren haben wir Ausstellungen von Teresita Fernandez, Liliana Porter und Simone Leigh unterstützt. Außerdem haben wir unsere ersten Werke von Kenturah Davis und Coco Fusco erworben.

Welche starke Frau in der Kunst bewundern Sie am meisten?

Ich bewundere viele Frauen auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen, so dass es sehr schwierig ist, eine zu wählen. Es gibt jedoch ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe: Ninth Street Women: Lee Krasner, Elaine de Kooning, Grace Hartigan, Joan Mitchell und Helen Frankenthaler. Dieses Buch handelt von diesen fünf Künstlerinnen, die die moderne Kunstwelt revolutioniert haben. Ihr Mut, ihre Unverwüstlichkeit und ihre Leidenschaft für die Schaffung von Veränderungen waren sehr inspirierend.

Auf welche Handlung oder Entscheidung sind Sie besonders stolz?

In erster Linie ist es die wichtigste Rolle und das größte Privileg, eine Mutter zu sein. Die Werte, die mein Mann und ich in Bezug auf die Bedeutung der Familie und des Engagements für unsere Gemeinschaft haben, sind seit unserer ersten Begegnung präsent. Die Gründung unserer Familienstiftung war für uns eine Möglichkeit, diese Werte zu vereinen und ein Vermächtnis in unserer Gemeinschaft zu hinterlassen, das unsere Familie weiterführen kann.

Vor kurzem haben Sie und Ihr Mann das CreArte Grants Program ins Leben gerufen, um Künstlerstipendien und -residenzen, Kunstausbildung und Zugang zu fördern. Weshalb erachten Sie es als wichtig, die Kraft der Kunst schon in jungen Jahren zu erleben? Und besonders in einer Stadt wie Miami?

Jorge und ich haben immer Wert darauf gelegt, unserer Gemeinschaft etwas zurückzugeben, vor allem in Bereichen, die uns am Herzen liegen. Kunst ist für uns ein kraftvolles Werkzeug, eine Möglichkeit, Ideen und Gefühle auszudrücken und zu vermitteln. Durch CreArte können wir unserer Gemeinschaft einen breiten Zugang zu unserer Leidenschaft verschaffen, und wir können auch Künstler unterstützen und ihre lebenslangen Interessen fördern. Es ist wirklich ein Privileg, dies in der Stadt tun zu können, die wir lieben, in der wir aufgewachsen sind, und zu sehen, wie sie wächst und ihre Position als Kulturstandort von Weltformat festigt.

Gibt es ein Zitat oder ein Lebensmotto, nach dem Sie zu leben versuchen?

Sei offen und flexibel in deinem Denken, während du die Integrität deiner Ziele bewahrst. Dieses Motto stammt von meiner lieben langjährigen Freundin, Philanthropin und Modedesignerin Norma Kamali.

Was bedeutet der Begriff "Bestimmung" für Sie?

Bestimmung bedeutet, sich mit Leidenschaft zu engagieren und für das einzutreten, was man für richtig hält. In meinem Fall ist es meine Leidenschaft für die Kunst und mein Einsatz in meiner Gemeinde für die gleiche Vertretung von Frauen in der Kunstwelt. Es ist wichtig für mich, dieses Thema ans Licht zu bringen.

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